Neben anderen deutschen Rüstungsherstellern lieferte auch Diehl Defence zwischen 2015 und 2017 Rüstungsgüter an die Mitgliedsstaaten der Golf-Allianz.₁ Das Unternehmen verkaufte Waffen nach Ägypten, das mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate 2018 zu den fünf größten Waffenimportländern der Welt zählt.₂ All diese Länder sind in den Jemen-Krieg verwickelt und für die Verschlechterung der humanitären Situation im Land mitverantwortlich.₃ Trotzdem hat der Bundessicherheitsrat seit Beginn des bewaffneten Konflikts Waffenexporte im Wert von 4,6 Mrd. Euro an die Kriegsparteien genehmigt.₄
 
Diehl wurde 1900 gegründet und expandierte zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch den Wechsel von der Produktion handwerklich verfertigter Konsumerzeugnisse hin zum Guss von Messingstangen als Rohteile für die Munitionsfertigung,₅ die dann an die Rüstungshersteller MAN und Krupp verkauft wurden.₆ Um den hohen Rüstungsbedarf während des Zweiten Weltkriegs zu decken, konnte die Produktion durch den Einsatz von Zwangsarbeiter_innen gesteigert werden – ein problematisches Kapitel, dem sich das Unternehmen erst 1997 widmete.₇
 
Mit einem Umsatz von 2,8 Mrd. Euro im Jahr 2012 zählt Diehl zu den wichtigsten Rüstungskonzernen in Deutschland. Der Bereich Diehl Defence ist auf die Entwicklung und Produktion von Lenkflugkörpern, Munition, Schutz- und Aufklärungssystemen sowie die Ausrüstung, Reparatur und Modernisierung von Militärfahrzeugen spezialisiert.₈
 
Diehl ist auch heute noch ein Familienunternehmen und in Berlin in Form einer Stiftung am Pariser Platz in unmittelbarer Nähe des Bundestages vertreten.
 
Adresse: Pariser Platz 6a, 10117 Berlin