Unweit vom Deutschen Verteidigungsministerium entfernt, findet seit vielen Jahren im Hotel Maritim die Jahreshauptversammlung der Rheinmetall AG statt. Rheinmetall ist an Waffengeschäften mit der Türkei und Saudi Arabien beteiligt. Beide Länder spielen eine entscheidende Rolle in regionalen Konflikten und Kriegen.₁ Auf der Hauptversammlung wird sowohl über finanzielle Angelegenheiten als auch über Satzungsänderungen entschieden.₂
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre nimmt jedes Jahr an der Versammlung teil, um kritische Fragen einzubringen, Reden zu halten und die Konzernleitung mit den Tätigkeiten des Unternehmens zu konfrontieren.₃ Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ist ein Verein und wurde 1986 von mehreren NGOs aus den Bereichen Ökologie, Menschenrechte und einem Anti-Apartheits-Arbeitskreis gegründet, um problematische Konzerne von innen heraus zu beeinflussen.₄ Auf der Aktionärsversammlung von Rheinmetall stellen sie beispielsweise Fragen zu Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern₅ und den hieraus fließenden Gewinnen.₆
 
Die diesjährige Aktionärsversammlung fand am 28. Mai 2019 statt und stand wieder unter der Beobachtung verschiedener zivilgesellschaftlicher Initiativen wie urgewald, Legt den Leo an die Kette ₇ und Ohne Rüstung Leben ₈. Ein wesentlicher Fokus der Proteste lag auf der kontinuierlichen Strategie der Internationalisierung des Verteidigungssektors von Rheinmetall.₉ Des Weiteren fordern die Protestierenden, dass sich der Konzern aus dem Rüstungsexport zurückzieht.₁₀
 
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